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KI & Copywriting Nr. 14: Coca-Cola Weihnachtsspot, Prompt-Framework, Halloween mit ChatGPT

9. November 2025

Wöchentliche KI-Impulse für deine Personenmarke: praxisnah und nützlich für Solopreneure und kleine Unternehmen.

Jeden Mittwoch neu: die „KI-Giraffe“ – ausgewählte KI-News mit Fokus auf Personal Branding Copywriting und Marketing. Was hilft, was ist neu, was musst du wissen? Diesmal: NotebookLM, ChatGPT, CustomGPTs, Farbtyp-Beratung

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Auch als Audio: Du kannst den Newletter wie einen Podcast einfach unterwegs anhören: KI-Giraffe als Podcast

1. Trends & Stuff:
Coca-Cola und das KI-Problem

Erneut hat Coca-Cola einen KI-generierten Weihnachtsspot veröffentlicht. Innovativ? Oder eher ein Image-Fail? Der „Holidays are coming“-Spot mit KI-Tieren, Pixar-Look, Santa aus Original-Illustrationen kassiert im Netz viel Spot und Kritik. Gartner, ein US-amerikanisches Forschungs- und Beratungsunternehmen, das weltweit als eine der wichtigsten Instanzen für Technologie-, Innovations- und Marktanalysen gilt, hat prognostiziert, das bis Ende 2025 werden 30 % aller Marketingbotschaften großer Unternehmen mithilfe generativer KI erstellt.

Tja, und da stehen wir nun, zwischen Effizienz und Emotion… denn Weihnachten und der traditionelle Coca-Cola-Spot sind natürlich hochemotional und offensichtlich nicht als Marketing-Spielweise für KI geeignet, den für die Zielgruppe, die diesen Spot scharf kritisierte und verspottete, hat Coca-Cola das „Weihnachtsgefühl“ verloren.

Merke: Menschlich klingen und bleiben wird zum echten Wettbewerbsvorteil, denn so gewinnt man Glaubwürdigkeit und Vertrauen.

2. Wichtig zu wissen:
Wie gute Prompts schlechte Ergebnisse vermeiden – das KERNEL-Framework  

Ein erfahrener Technik-Experte, der mit KI-Modellen arbeitet hat systematisch untersucht, welche Prompt-Strukturen die besten Ergebnisse liefern und das auf Reddit geteilt. Nach über 1.000 Stunden Tests hat er sechs Konstante für erfolgreiche Prompts abgeleitet:


Keep it simple – keine Mehrfachaufgaben, ein klares Ziel. 
Easy to verify – klare Prüfbarkeit, konkrete Aufgaben.
Reproducible – gleichbleibende Ergebnisse fordern, statt „aktuelle Trends“ oder „aktuelle best Practice-Beispiele“ lieber exakte Anforderungen verwenden, damit der Prompt auch nächste Woche oder nächsten Monat funktioniert.
Narrow – eng gefasster Fokus: 1 Prompt, 1 Ziel. Komplexe Aufgaben aufteilen. 
Explicit – Einschränkungen klar nennen, KI also auch sagen, was sie NICHT tun soll. 
Logical – logisch aufgebaut wie Code. Also eine logische Struktur, so dass jeder Prompt wie folgt aufgebaut ist:

1. Context (Input)
2. Aufgabe (Funktion)
3. Zusammenhang (Parameter)
4. Format (Ergebnis/Output).

Das Ergebnis sei eine +94 %ige Erfolgsquote beim ersten Versuch und ein um die Hälfte geringerer Tokenverbrauch.

Das klingt alles sehr theoretisch, deshalb hat der Nutzer auch gleich ein Beispiel mitveröffentlicht:

Statt „Help me write a script to precess some data files and make them more efficient“ schlägt er vor:

„Task: Python Script to merge CSVs
Input: Multiple CSVs, same colums
Constraints: Pandas only, less than 50 lines
Output: Single merged.csv
Verify: Run on Test_data/“

Ok, das ist für Laien auch nicht viel hilfreicher, aber betrachten wir es mal mit etwas mehr Distanz: Worum es geht, sind klare Ansagen. Es geht um Klarheit. Je genauer du weißt, was du willst und was du nicht willst. Je konkreter du der KI sagen kannst, woum es geht, was sie verwenden soll, je genauer und konkreter du das Thema runterbrichst, desto besser werden die Ergebnisse.

Und jetzt die Preisfrage: Woher kennen wir dieses Prinzip? Genau! Werbetexte!
Formuliere so konkret und detailliert wie möglich, Nur ein Ziel pro Mail oder Salespage. Formuliere Handlungsaufforderungen so klar und präzise wie möglich.

Gute Copywriting-Regeln helfen also auch der KI, zu guten Ergebnissen zu kommen. Nice!

3. Anwendung und Best Practice:
Abgedrehte Halloween-Kostüme

Zu Halloween letzten Freitag habe ich spontan 10 Kostümideen für Coaches und Trainerinnen auf Social Media und als Blogbeitrag veröffentlicht. Hier kannst du den Blogartikel anschauen.
Die Idee kam irgendwo aus dem Internet, wo folgender Prompt geteilt wurde:

„Unhinged Halloween Costume Ideas for [your target group]: Act like a sassy, slightly unhinged content creator and brainstorm 10 hook ideas, based on my industry and ideal customer! Make them a mix of clever, cute, punny, and slightly unhinged.“

Die 10 Hook-Ideen waren zum größten Teil ziemlich krasser Blödsinn, aber ein paar Ideen waren schon ganz brauchbar und daraus entwickelte ich mit ChatGPT dann die endgültigen Kostümideen, überarbeitete die Beschreibungen und lies mir Prompts für die Bildgenerierung erstellen.

So waren der Ursprung und die Grafik zwar von KI, die Ausführung und die Handschrift waren aber mein persönlicher Humor, ebenso die Caption und der Disclaimer.
So kann Content mit KI wunderbar funktionieren, ohne dich zu überschreiben:

Inspiration, Struktur, Ideen von KI.
Ausführung und Feinschliff dann von dir. Foto: Das ist Zora in Aktion: deine ZFU-Spürnase, die mit dir Angebote durchgeht oder komplett neu entwickeltFoto: Update von Zora mit den neuen Urteilen

4. Prompt-Spielwiese: Weniger Fehler bei KI-Antworten

Letzte Woche habe ich die EBU-Studie mit dir geteilt, wonach 45% aller KI-Antworten fehlerhaft sind – eine ganze Menge!

Deshalb habe ich heute ein paar Zusätze für dich für deine nächsten Prompts. Damit wird die Fehlerquote etwas reduziert:

👉 „Antworte nur faktenbasiert, keine Vermutungen oder veralteten Trainingsdaten.“
👉 „Wenn nötig, recherchiere aktuelle Informationen im Web und nenne deine Quellen.“
👉 „Bevor du antwortest, stelle mir alle Fragen, die dir helfen, die beste Antwort zu geben.“
👉 „Vermeide Verallgemeinerungen, nutze überprüfbare Beispiele.“

5. Worüber ich nachdenke:
KI ist keine Suchmaschine

 

Irgendwo las ich letztens was darüber,  „wie du ChatGPT als Suchmaschine nutzt“. Das ist natürlich grober Unfug, denn KI ist keine Suchmaschine. Sie ist ein Sprachmodell und ein Wahrscheinlichkeitsrechner. Die Ergebnisse sind erstens fehlerhaft, oft garniert mit Halluzinationen und sie sind nicht repräsentativ. Auch nicht, wenn du in Google mit KI suchst.
Rund 800 Mio. Menschen nutzen ChatGPT wöchentlich. Und viele fragen inzwischen ChatGPT statt Google. Das ist schade, denn es macht die Weltsicht kleiner und reduziert die Auswahl an Meinungen und Wissen. KI spiegelt den Nutzer und versucht, die Antwort zu finden, die dieser am ehesten hören will. Nicht gerade das, was wir von einer Suchmaschine oder bei einer Recherche wollen.

Gleichzeitig entstehen KI-Browser, KI-Therapeuten und Chatbots mit „Persönlichkeit“. Und es bleibt deshalb auch 2026 entscheidend: Wem vertraust du, und warum?

Und wie schaffst du es, dass deine KundInnen dir vertrauen?

Es geht um authentische Stimmen, Meinungsvielfalt, deine Markensprache und die Herausforderung, Technologien zu nutzen, ohne uns von ihnen ersetzen zu lassen.

In diesem Sinne, denk immer dran:

Du schreibst gut.
Du bist gut genug.
Du bist die Giraffe unter den Zebras.

Liebe Grüße
Sabine

 

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Hinweis zum Schluss:

⚠️ Die KI-News sollen weder einen kompletten Überblick über alle aktuellen Entwicklungen geben, noch sind sie ein neutraler Info-Kanal. Sie sind von mir kuratierte und ausgesuchte News: Das, was in meinen Augen wichtig ist für Selbstständige, Coaches, Onlineunternehmerinnen, Solopreneure mit Personenmarke.

Du willst auch mit KI arbeiten und Texte schreiben?

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